Konzerte rechtslastiger „Böhse-Onkel“-Cover-Bands schießen in ganz Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Nun auch hier in Landshut, wo vom 26. bis 28. Mai 2011 in der „Sparkassen-Arena“ das „Rock an der Isar“-Festival stattfinden soll.
Unter den vielen eingeladenen Bands sind mehrere Gruppen, die der rechtsoffenen bzw. rechtslastigen „Grauzone“ zugeordnet werden. Das heißt: Bands, die in der Vergangenheit entweder mit rechter Symbolik, rechten Texten, Veröffentlichungen auf einschlägig rechten Labels, durch gemeinsame Konzerte mit rechtsoffenen, rechtsradikalen oder neonazistischen Bands oder durch persönliche Kontakte in die rechte Szene aufgefallen sind. Indem darauf gepocht wird, unpolitisch zu sein, werden antifaschistische Inhalte und Interventionen langsam verdrängt, während auf der anderen Seite rechten Bands mehr Platz eingeräumt wird und klare politische Positionen, beispielsweise Nationalismus oder patriarchaler Männerkult, als unpolitisch verkauft werden.
Auch wenn auf dem Festival keine offen rechten Bands auftreten, werden sich dennoch sicher viele Nazis und Rechte dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Die Veranstalter rechnen sogar selbst damit, sonst müssten sie ja in ihrer Zeltplatzordnung nicht „das Verbreiten rechtsradikaler Parolen und das Zeigen solcher Parolen“ ausdrücklich verbieten. Dass sich bei diesem Open Air Rechte durchaus wohlfühlen werden, liegt daran, dass sie gewisse inhaltliche Übereinstimmungen mit einigen Bands haben. So zeigt die „Assi Rock`n`Roll“ – Band (Eigenbezeichnung) „9 mm“ in ihrem von Nationalismus triefendem Lied „Schwarz-Rot-Gold“, wie fanatisch sie dieses angeblich so „wunderschön[e] Land“ vergöttert. Zwar braucht mensch noch kein Faschist zu sein, um diese Einstellung zu teilen, aber schon der bürgerliche, vermeintlich „unverkrampfte“ Nationalismus begründet ein nationales Zwangskollektiv, das andere ausschließt und unserer Vorstellung vom guten Leben und der befreiten Gesellschaft diametral entgegensteht.
Stattdessen wollen wir eine selbstbestimmte, emanzipatorische Partykultur fernab von Diskriminierungen jeglicher Art schaffen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, hat sich das Awesome Collective konstituiert.
Gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homophobie, Rassismus!
Für eine emanzipatorische Partykultur!